Dienstag, 29. November 2011

Die Lieblingsrezepte der Funny Family: Scones

Sie wünschen – wir tippen. ;)
Ich wurde nach dem Rezept für Scones gefragt, also habe ich im Rezeptordner des Professors (in dem alle seine Rezepte ordentlich in Klarsichthüllen und natürlich alphabetisch geordnet abgelegt sind. Meine Rezeptsammlung unterdessen besteht aus einer alten Schuhschachtel, die mit Zetteln und Ausschnitten aus Zeitschriften vollgestopft ist und in dem man suchen muss wie ein Archäologe: Dauernd gebrauchte oder jüngst gekochte Rezepte sind in den oberen Schicht, Weihnachtsgutsle liegen in der mittleren Schicht und unten sind die ganz selten gebrauchten Rezepte) nachgeguckt.

Dabei fand ich gleich zwei Scones-Rezepte, wozu er erzählte, dass Scones in seinem Elternhaus drei-, viermal in der Woche zum Tee serviert worden seien. Gleichzeitig aber seien Scones eines der ganz wenigen Themen gewesen, über die sich sein sanfter, ruhiger Vater richtig echauffieren konnte und worüber er sich mit seiner temperamentvollen Frau, mit der er sonst durchaus in Harmonie lebte, in die Wolle bekam. Der Vater mochte nämlich Scones mit Rosinen nach dem Rezept seiner Köchin. Punkt. Des Professors Mutter dagegen hatte vor der Heirat von ihrer pflichtbewussten Mutter und deren Köchin ein anderes Scones-Rezept – mit Hefe und ohne Rosinen – erlernt und fand das besser. Sie wies also die Köchin an, ihr Rezept zu servieren. Die tat das – immer, wenn sie die explizite Anweisung dazu bekommen hatte. Kam die aber nicht, machte sie ihr Rezept, worauf dann über dem Teetisch eine Debatte darüber ausbrach, welche Scones nun die „richtigen“ sind.

Mein Liebster erinnert sich, dass das Problem erst gelöst wurde als er zum ersten Heimaturlaub in Uniform antrat. Sein Besuch zuhause fiel nämlich mit der Ablösung der alten Köchin und der ersten Tage des Regimes einer neuen zusammen. Und als die alte in den Ruhestand ging, wurde das Thema „Scones“ noch einmal letztgültig verhandelt, wobei rauskam, dass von da an Scones mit Hefe und Rosinen serviert wurden.

Weil ich Scones erst mit dem Professor kennen gelernt habe, bin ich vollkommen neutral – mir ist es wurst, ob mit Backpulver oder Hefe. Ich klatsche eh so viel Sahne und Marmelade drauf, dass man das „darunter“ nicht mehr wirklich rausschmeckt. Doch der Professor kann sich nicht entscheiden. Darum backt er abwechselnd das eine und das andere Rezept.


Scones – Schwiegermutters Variante mit Hefe

500 g Mehl
2 mittelgroße Eier
1 Würfel Hefe (oder ein Päckchen Trockenhefe)
5 EL Zucker*
125 g Butter
¼ l Milch
Eine Handvoll Rosinen (wenn man Rosinen mag)**

Das Mehl in eine große Teigschüssel sieben, in der Mitte eine Mulde machen. In den kommt die zerbröckelte Hefe, dazu ein EL Zucker und etwas lauwarme (ja, wirklich lauwarm! Zu kalt würde die Hefe erschrecken, zu heiß würde sie töten, also lauwarm) Milch. Ein paar Minuten gehen lassen, dann die restlichen Zutaten zugeben und das Ganze zu einem glatten Teig verkneten. Mit einem sauberen Handtuch abdecken und an einem warmen Ort *** ungefähr 30 Minuten gehen lassen. Der Teig sollte sich dabei verdoppeln (deswegen übrigens auch die große Schüssel – in einer kleinen läuft er nämlich über).

Danach geht’s weiter wie im Rezept der Köchin. ;)


Scones – die Variante der Köchin:

4 Tassen Mehl
5 TL Backpulver (die Köchin nahm früher natürlich Natron, aber laut dem Prof schmeckt und funktioniert Backpulver besser)
2 Eier
5 EL Zucker*
10 Eßlöffel Butter
1 ½ Tassen Milch
1 Prise Salz
Eine Handvoll Rosinen**

Mehl, Backpulver, Butter und Salz zu einem Teig zusammen kneten, Milch und Eier dazu geben und zu einem glatten Teig verarbeiten.


Und hier geht’s für beide Rezepte weiter:

Den Teig auf einer leicht mit Mehl bestäubten Fläche ungefähr zwei Zentimeter dick ausrollen, dann mit einem Plätzchenausstecher (oder einem Glas). Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

Im vorgeheizten Ofen (180 ° C, Umluft 160° C) ca. 15-20 Minuten backen, bis die Scones goldgelb sind. Warm mit sehr steif geschlagener Sahne und Erdbeermarmelade servieren.

* Der Professor ersetzt üblicherweise die Hälfte des normalen Zuckers durch Vanillezucker.
** Die Rosinen, die bei uns in den Scones landen, stammen aus einem großen Topf in der Vorratskammer, in dem immer um die 500 g Rosinen in braunem Rum baden.

5 Kommentare:

  1. Ahhh ... da läuft mir doch das Wasser im Mund zusammen!! Ich glaube, ich probiere die Variante der Köchin mal zwischen Weihnachten und Neujahr aus (im Moment ist einfach zu viel los). Ich rieche es schon, wenn sie frisch aus dem Ofen kommen, noch leicht warm mit Marmelade bestrichen werden, einen dicken Klecks Sahne drauf und dann mit Hochgenuss gefuttert werden ;o). Scones sind einfach genial!!

    AntwortenLöschen
  2. @Delenn: Ich komm' dann vorbei und esse mit. ;)

    AntwortenLöschen
  3. Gerne!! Ruf vorher an, damit ich rechtzeitig den Kaffee aufsetzen kann ;o)

    AntwortenLöschen
  4. Huhuuu Maxchen,
    gestern habe ich die Scones "Variante der Köchin" mit Backpulver gemacht. Geschmacklich waren sie köstlich, aber leider waren die Scones auch recht bröselig, so dass sie schnell brachen, als ich die Marmelade auftrug. Wissen du oder der Professor woran es liegen könnte? Vielleicht zu viel Backpulver oder ein Ei mehr? Bei dem Rezept habe ich mich an der Beschreibung so gut wie möglich gehalten.
    Liebe Grüße Martina!!

    AntwortenLöschen
  5. Professore meint, er lasse den Teig mit Backpulver immer noch ein bisserl ruhen. Aber der sei generell etwas bröselig, darum machen wir bevorzugt die Hefe-Variation. ;)

    AntwortenLöschen